Bankenverband zur Veröffentlichung der Stresstest-Vorgaben

Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des
Bankenverbandes, erklärt zur Veröffentlichung der Stresstest-Vorgaben
durch die Europäische Bankenaufsicht (EBA):
„Die Vorgaben für den Stresstest sind von den Banken mit Spannung erwartet
worden. Nun können die Institute sich darauf vorbereiten. Wir begrüßen
die Einbeziehung von Staatsanleihen in den Stress-Test. Dies wird die
Glaubwürdigkeit des Stress-Tests erhöhen. Positiv ist auch, dass offenbar
geplant ist, die genaue Stress-Test-Methodik zur Konsultation zu stellen.
Allerdings lassen die heute vorgelegten Kriterien in einigen wichtigen
Fragen noch erheblichen Spielraum offen. Das betrifft zum Beispiel die
Behandlung von Staatsanleihen, für die direkt gestresste Marktparameter
für die Bewertung vorgegeben werden sollen. Hier wünschen wir uns mehr
Klarheit über die beabsichtigte Vorgehensweise.

Problematisch ist aus unserer Sicht, dass es in verschiedenen Ländern
unterschiedliche Hürdenvorgaben und Abweichungen von der statischen
Bilanz-Annahme und unterschiedliche Berücksichtigungen von
Risikokategorien geben kann. Dies kann sehr leicht zu Problemen bei der
länderübergreifenden Vergleichbarkeit und der Kommunikation der
Ergebnisse führen. Es wird zudem nicht ausreichend klar, ob die EU-weiten
Vorgaben der EBA für Ihren Stress-Test auch mit dem Stress-Test der EZB
innerhalb der EURO-Länder identisch sein werden . Es muss unbedingt
sichergestellt werden, dass die Vorgaben identisch sind und auch nicht im
Detail voneinander abweichen. Auch hier vermissen wir die nötige Klarheit.
Daher wäre es wichtig, dass sich EBA und EZB zukünftig in ihrer
Kommunikation zum Stresstest besser miteinander abstimmen.
Auseinandersetzungen zwischen europäischen Behörden sollten nicht auf dem
Rücken der Banken ausgetragen werden.“

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